Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Windows-Dateisysteme
Welches Dateisystem ist das richtige?
Ein Dateisystem ist eine Ablagestruktur auf einem Computer, die Daten organisiert. So kann der Nutzer zügig und unkompliziert auf Daten zugreifen. Windows bietet drei Dateisysteme an: NTFS, FAT32 und FAT16. Datenträger müssen z.B. vor einem Backup mit einem entsprechenden Dateisystem formatiert werden.
Das FAT Dateisystem
FAT steht für File Allocation Table und wurde 1977 von Microsoft entwickelt. Die Familie der FAT Dateisysteme beinhaltet FAT12, FAT16, FAT32 und exFAT. FAT ist noch heute ein gängiges Format für USB-Sticks und externe Festplatten. Das älteste System ist FAT12, das für Disketten mit bis zu 16 Megabyte verwendet wird. FAT16 wird meist für mobile Datenträger mit einer maximalen Größe von 4 Gigabyte, häufiger jedoch nur bis zu 2 Gigabyte verwendet. Auch FAT32 eignet sich für alle mobilen Speicher mit bis zu 4 Gigabyte. Die Abkürzung exFAT steht für Extended File Allocation Table und wurde 2006 speziell für Flash-Speicher produziert. Die maximale Dateigröße für exFAT liegt bei 512 Terabyte.
Das NTFS Dateisystem
NTFS steht für New Technology File System und wurde 1993 von Microsoft für Windows NT konzipiert. Folgende Versionen von NTFS existieren bislang: NTFS 1.0, NTFS 1.1, NTFS 2, NTFS 3.0 und NTFS 3.1., wobei eine Abwärtskompatibilität der Versionen gegeben ist. Interne Festplatten können seit Windows Vista nur noch mit NTFS formatiert werden. Die maximale Dateigröße des NTFS Dateisystems beträgt theoretisch 16 Terabyte.
Vergleich der Dateisysteme FAT und NTFS
Das Dateisystem FAT hat gegenüber NTFS den Vorteil, mit vielen Betriebssystemen kompatibel zu sein. So kommt FAT32 auch mit Microsoft DOS, Windows 98, Windows 2000, Windows XP, Windows 7 und Windows Vista zurecht. Darüber hinaus ist es kompatibel mit anderen Betriebssystemen wie beispielsweise Linux. Weiterhin nutzen auch viele andere Geräte wie Digitalkameras, MP3-Player oder Receiver FAT32. Im Gegensatz dazu wird NTFS nur durch die Betriebssysteme Windows NT/2000, Windows XP, Windows 7 und Windows Vista unterstützt.
Ein entscheidender Vorteil des NTFS Dateisystems liegt in der Dateigröße. Aber auch im Hinblick auf die Datensicherheit hat NTFS mehr zu bieten. Benutzern und Benutzergruppen können Berechtigungen für das Lesen, Schreiben oder Ausführen von Laufwerken, Ordnern oder Dateien erteilt werden. Bei der Verwendung von FAT können Daten nach einem Absturz verloren gehen, während NTFS über bessere Sicherungsmechanismen verfügt, indem es Dateiänderungen loggt. Weitere Vorteile von NTFS sind Dateiverschlüsselung, Datenkomprimierung, schnelle Defragmentierung und das Setzen von Sicherheitsattributen.
Aufgrund der geringen Dateigröße und der hohen Kompatibilität mit verschiedenen Betriebssystemen eignet sich FAT am besten für mobile Datenträger wie USB-Sticks oder Speicherkarten. Sollen externe Festplatten zeitweise an Computer mit anderen Betriebssystemen angeschlossen werden, ist FAT die bessere Wahl. NTFS hingegen ist optimal für große Festplatten.
Sebastian Müller ist Partner- und Top-Kunden-Betreuer bei Langmeier Software, und damit der beste Ansprechpartner rund um die Langmeier Backup-Sicherungs-Lösungen.