Langmeier Software Magazin

Warum Jungunternehmen scheitern

Oft ist eine Business-Idee gar nicht so gut wie gedacht - doch viele Unternehmenden sind unbelehrbar weil nicht kritikfähig.

Die Gründe, warum junge Unternehmen nach wenigen Jahren wieder aufgeben müssen, sind vielfältig. Auch wenn hinter jedem gescheiterten Start-Up eine eigene Geschichte steckt, lassen sich wiederkehrende Ursachen identifizieren. Wir haben für Sie fünf Gründe zusammen getragen, weshalb Unternehmen scheitern können:

1. Unzureichende Kapitalausstattung

Viele junge Start-Ups sind von ihrer Geschäftsidee so berauscht, dass sie die anfängliche Durststrecke bis zum Break-even unterschätzen und über zu wenige eigene Mittel vorhalten, um diese Zeit zu überbrücken. Selbst wenn in der Anfangszeit nur geringe oder noch keine Gehälter gezahlt werden, entstehen laufende Kosten, die abzudecken sind. Ein guter Businessplan ist Gold wert, um die Risiken rechtzeitig zu erkennen, den Kapitalbedarf richtig abzuschätzen und ausreichend Eigenkapital zu beschaffen.

2. Überschätzung des Marktpotenzials

Ein weiterer wichtiger Grund, warum junge Unternehmen scheitern, ist eine unrealistische Einschätzung des Marktpotenzials. So hatte beispielsweise Matti Niebelschütz, der Gründer des Parfümversenders myParfum zwar das richtige Gespür für die Marktchancen seiner Geschäftsidee, schätzte aber das Absatzpotenzial völlig falsch ein. Mit Blick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft investierte er 2012 kräftig in Maschinen, um die Produktion auszuweiten und stockte die Mitarbeiterzahl entsprechend auf. Nachdem sich die erwarteten Umsätze nicht einstellten, musste myParfum im Frühjahr 2013 Insolvenz anmelden. Der Gründer glaubte jedoch weiter an seine Idee und kaufte im August 2013 die Firma vom Insolvenzverwalter zurück. Seitdem führt er das Geschäft in kleinerem Rahmen weiter. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass Scheitern nicht immer das endgültig Aus bedeuten muss.

3. Fehlende Nachfrage / Marktsättigung

Vielen jungen Gründern geht es ähnlich. Sie meinen eine geniale Idee zu haben und können Investoren davon überzeugen. Die Nachfrage stellt sich aber dann entweder gar nicht ein oder sie entwickelt sich nicht so schnell, wie man sich das erhofft hatte. Oft ist das der Fall, wenn es sich um eine Produktinnovation handelt, die noch völlig neu am Markt ist. Hier braucht es viel Vorlaufzeit, um die Geschäftsidee bekannt zu machen. Auf der anderen Seite können Gründungen scheitern, weil der Markt inzwischen gesättigt ist oder der Wettbewerb zu groß ist. Bestes Beispiel dafür ist der Boom bei den Sonnenstudios in den 1980/90er Jahren oder heutzutage bei Fitnessstudios. Wer mit einer solchen Geschäftsidee starten will, braucht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er sich aus der Masse herausheben kann.

4. Selbstüberschätzung

Viele Gründer überschätzen ihre Geschäftsidee. In 95 Prozent der Fälle scheint hinter diesem Verhalten Arroganz zu stecken, die auf der Annahme beruht, dass die Geschäftsidee einzigartig ist. Nach kurzer Zeit jedoch müssen viele Gründer feststellen, dass sie mit ihrer Idee doch nicht allein auf weiter Flur sind und es mehr Konkurrenz gibt, als gedacht. Auf die Euphorie folgt die Ernüchterung, die mit der Erkenntnis einhergeht, dass mehr Arbeit auf das Start-Up zukommt und mit zusätzlichen Kosten zu rechnen ist. Manche Gründer befällt dabei erstmals die Angst vorm Scheitern.

5. Abwehr von Kritik

Doch Arroganz ist nicht die Ursache, sondern eher ein Effekt, der Projekte, Start-Ups und Unternehmen scheitern lässt. So sieht es jedenfalls das Onlinemagazin „The Enterpreneur Mind“. Mit Arroganz im landläufigen Sinne hat das außerdem auch nichts zu tun. Vielmehr sind Botenstoffe, die bei Aktivierung des Motivationssystems freigesetzt werden, dafür verantwortlich. Die Gründer berauschen sich regelrecht an ihren Ideen, legen ein übersteigertes Selbstbewusstsein an den Tag und werden immun gegen jegliche Form der Kritik. Bei Dritten kommt diese Hybris oft als Arroganz an. Problematisch ist, dass jede Kritik von außen reflexhaft und zumeist emotional abgewehrt wird. Besonders schlimm ist das, wenn eine Idee bei Weitem nicht so gut ist, wie man selbst denkt.

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Über den Autor
Gründer und CEO von Langmeier Software


Ich möchte nichts verkomplizieren. Ich möchte nicht die ultimative Geschäftssoftware entwickeln. Ich will nicht in einer Top-Technologieliste aufgeführt werden. Denn darum geht es bei Geschäftsanwendungen nicht. Es geht darum, dass Ihre Daten nahtlos geschützt sind. Und es geht darum, dass alles reibungslos läuft, während Sie die volle Kontrolle behalten und sich auf das Wachstum Ihres Unternehmens konzentrieren können. Einfachheit und Zuverlässigkeit sind meine Leitprinzipien und inspirieren mich jeden Tag.
 

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