KMU-Datensicherung

Die passende Backup-Strategie für Ihr Unternehmen

Der Verlust von Daten, ob kunden-, mitarbeiter- oder lieferantenbezogen, kann die geschäftlichen Prozesse nachhaltig und tiefgreifend schädigen. Ein geeignetes Datensicherungskonzept und die bestmögliche Backup-Strategie für Ihr Unternehmen sind deshalb unbedingt frühzeitig festzulegen und regelmäßig umzusetzen. Als IT-Verantwortlicher und insbesondere als Geschäftsführer liegt das Speicher-Management in Ihren Händen. Im Folgenden verraten wir Ihnen nicht nur alles, was Sie zur Entwicklung eines passenden Backup-Konzepts wissen müssen, sondern verweisen auch auf ein geeignetes Datensicherungskonzept-Muster (und geben Ihnen ein Datensicherungskonzept-Beispiel, PDF-Datei, Link weiter unten).

 

Der Weg zur geeigneten Backup-Strategie

Möchte man eine neue Backup-Strategie im Unternehmen implementieren, müssen zunächst einige Fragen beantwortet werden. Es ist zu klären, welche Daten wie lange gespeichert werden sollen und welcher zeitliche Datenverlust noch vertretbar wäre. Sie nehmen also zunächst eine Bestandsaufnahme vor und ordnen ihre Bestände nach Relevanz. Außerdem muss klar sein, welche finanziellen und rechtlichen Konsequenzen schlimmstenfalls drohen könnten und welche Speichermedien sich am ehesten zur Datensicherung eignen. Abhängig ist die Entscheidung vor allem von der Sicherheitseinstufung der verwendeten und zu sichernden Daten.

Bei der Auswahl der geeigneten Speichertechnik sollte man abwägen, für welche Dauer die Informationen erhalten bleiben sollen, welche Bedeutung die visuelle Lesbarkeit hat oder ob die Daten anderweitig wiedergegeben werden sollen, wie transportierbar der Datenträger ist und wie viel Platz er benötigt. Auch muss geklärt werden, wie empfindlich das Medium gegen äußerliche Einflüsse ist und welcher Speicherlogik es folgt. Ist es also Dateisystem- oder Datenbank-basiert und wie häufig lassen sich Datenbestände bei welcher Speicherkapazität aufzeichnen? Selbstverständlich ist auch der Preis des Datenträgers entscheidend.

Die möglichen Kosten im Verlustfall müssen gegen jene aufgewogen werden, die für das Backup-Konzept als solches und die Aufbewahrung der Speichermedien anfallen würden. Ein geeignet, gesicherter Ort muss hierzu ausgewählt und bestimmt werden.

Eine Kosten-Nutzen-Rechnung empfiehlt sich im Voraus in jedem Fall. Hier sollten Sie folgende Faustregel beachten: Daten und Informationen mit hohem Wert sollten auf besonders sicheren und damit meist teureren Speichermedien gesichert werden, während weniger bedeutende Daten auf durchschnittlich gesicherten und somit kostengünstigeren Medien gespeichert werden können. Darüber hinaus sollte feststehen, wann bzw. wie oft die betroffenen Daten verfügbar sein müssen und wie lange der Zugriff auf die Informationen maximal verwehrt sein darf, abhängig von der Nutzungsfrequenz der Daten.

Auch die Datensicherungsstrategie hinsichtlich der Backup-Art muss klar geregelt sein: Soll die Datensicherung als Vollbackup, inkrementell oder differentiell erfolgen? Wie oft sind in diesem Zusammenhang Überprüfungen der Funktionalität der Sicherungsmedien sowie der Integrität und Konsistenz der Daten durchzuführen? Ein Verantwortlicher oder mehrere zuständige Mitarbeiter sind zur Umsetzung der beschlossenen Prozesse sorgfältig auszuwählen und zu bestimmen. Deren Aufgabe besteht auch darin, sich stets über geltende gesetzliche Regelungen zu informieren, da die Backup-Strategie diesen entsprechen muss.

 

Gefahren bei fehlender Backup-Strategie

Viele Gefahren können unternehmensbezogene Daten bedrohen. Im Falle eines Systemabsturzes, von Sabotagen, Hackerangriffen, Virus- oder Wurmattacken kann es zum Verlust sämtlicher auf dem Rechner gesicherter Daten kommen. Auch schädigende Umwelteinflüsse, wie Blitzschläge, Feuer oder Hochwasser, können umfassende Informationsverluste verursachen. Um sich vor einer Handlungsunfähigkeit in Folge eines solchen Verlustes zu schützen, ist es unbedingt nötig, in regelmäßigen Abständen Sicherungen der schützenswerten Daten anzufertigen, die getrennt von den ursprünglichen Informationen und bestmöglich geschützt vor besagten Einflüssen aufbewahrt werden. Eine Bedrohungsanalyse kann bereits im Vorfeld klären, welche Daten besonders gefährdet sind und welche Schädigungen am wahrscheinlichsten eintreten. So kann schon vorab, etwa mithilfe von Verschlüsselungsprogrammen oder Firewall-Installationen, die Datensicherheit erhöht werden.

Das Speichermanagement und die Festlegung einer geeigneten Backup-Strategie für das eigene Unternehmen ist zu einem ausschlaggebenden Kriterium für den Erfolg einer Firma geworden. Eine Unternehmung, die aufgrund umfassender Datenverluste ihren Betrieb einstellen oder beschränken muss, sei es auch nur zeitweise, verliert neben dem Vertrauen seiner Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter eventuell auch seine Wettbewerbsposition, ganz zu schweigen von finanziellen Einbußen, die ein solcher Verlust mit sich bringt.

 

Dokumentation der Backup-Strategie in einem Backup-Konzept

Haben Sie all diese Fragen in Hinblick auf die in Ihrem Unternehmen bestehenden Gegebenheiten beantwortet, Alternativen gegeneinander und Kosten gegen Nutzen abgewogen, gilt es, die formulierte Strategie in einem Backup-Konzept festzuhalten.

Je nachdem, auf welche maximalen Ausfallzeiten man sich einigt, welche Finanzmittel aufgewendet werden können und wie viele Datenänderungen in welchen Abständen vorgenommen werden sollen, entscheidet man sich entweder für die Methode des Vollbackups, des differentiellen oder des inkrementellen Backups.

Während das Vollbackup stets das gesamte System, also alle Daten, aktuelle Softwarestände sowie das Betriebssystem in aktuellem Zustand sichert, werden bei der differentiellen und inkrementellen Methode zwischenzeitlich lediglich Änderungen erfasst. Sichert man mithilfe eines differentiellen Backups, wird die Änderung jeweils in Bezug auf die letzte Komplettsicherung gespeichert, wobei alle seit dem letzten Vollbackup vorgenommenen Speicherstände mit übernommen werden. Nutzt man ein inkrementelles Backup, wird jeder Speicherstand bis zur nächsten Komplettsicherung separat gesichert.

 

Backup-Konzept: Vorlage und Beispiele

Aus organisatorischen Gründen sollte das Backup-Konzept schriftlich und übersichtlich festgehalten werden, sodass es als Informationsmaterial wie auch als Leitfaden verwendet werden kann. Eine gut strukturierte Backup-Konzept Vorlage (Download hier) für einen Datensicherungsplan kann Ihnen hierbei eine große Hilfe sein. Möchten Sie sich an bereits bestehenden Konzepten orientieren und sind auf der Suche nach einem geeigneten Datensicherungskonzept Beispiel, stehen Ihnen Beispielkonzepte, unter anderem herausgegeben durch den BSI, zur Verfügung.

 

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Über den Autor Alexander Vogt
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Handlungsfähigkeit bei Datenverlust